Kantata Du hast den guten Wein, PL_GD Ms. Joh. 228
Chorus:
You have kept the good wine until now!
Recitative:
Hidden God, how wondrously You lead Your
own!
You always hear them,
whenever their hearts cry out to You in anguish,
yet Your comfort does not immediately appear,
they often must weep for a long time.
Before sweet wine wells up from bitter tears,
You let them fill with bitter pain
and only after raging grief thoroughly stirs the
wounds,
will You be willing to heal them.
Who could think this from You, loving heart?
Hidden God, how wondrously You lead Your
own!
Aria:
When will Your hour strike,
when sweet comfort will appear to me?
The water jars of tears
are filled to the brim enough times over,
I have now wept my fill.
Lord, may I ask You once more?
Recitative:
Yet I will be patient,
for being silent and hoping
has always still reached its goal.
The world only gives the first good wine
until it is drunk
and sunk in the pit of hell,
then it pours out tears.
But here it is not so:
The end makes the children of God glad,
and His dear guests
only receive the best last.
Kantata Du hast den guten Wein, PL_GD Ms. Joh. 228
Chor:
Du hast den guten Wein bisher behalten!
Rezitativ:
Verborg’ner Gott, wie wunderlich führst Du die Deinen!
Du hörest sie zwar allezeit,
sooft ihr Herze nur in Ängsten zu Dir schreit,
doch will Dein Trost nicht eben gleich erscheinen,
sie müssen öfters lange weinen.
Eh süßer Wein aus bitter’n Weinen quillt,
Du lässest sie die bitter’n Schmerzen füllen
und erst ein tobend Weh die Wunden recht durchwühlen,
eh Du sie noch verbünden willt.
Wer sollte dies von dir, liebreiches Herze, meinen?
Verborgner Gott, wie wunderlich führst Du die Deinen!
Arie:
Wenn wird doch Deine Stunde schlagen,
da mir ein süßer Trost erscheint?
Es sind der Tränen Wasserkrüge
bis oben an erfüllt zu gnüge,
ich habe mich nun satt geweint.
Herr, darf ich Dich noch einmal fragen?
Rezitativ:
Jedoch ich will geduldig sein,
denn stille sein und hoffen
hat immer noch das Ziel getroffen.
Die Welt gibt nur zum Ersten guten Wein
so lange, bis sie trunken
und in dem Höllenpfuhl versunken,
als denn so schenkt sie Tränen ein.
Hier aber nicht also:
Das Ende macht die Kinder Gottes froh
und Seine lieben Gäste
bekommen erst zuletzt das Beste.
Choral:
Ei nun, mein Gott, so fall’ ich Dir
getrost in Deine Hände.
Nimm mich und mach es Du mit mir,
bis an mein letztes Ende,
wie Du wohl weißt, dass meinem Geist
dadurch sein Nutz entstehe
und Deine Ehr’ je mehr und mehr
sich in ihr selbst erhöhe.
Willst Du nur geben Sonnenschein,
so nehm ich’s an mit Freuden.
Soll’s aber Kreuz und Unglück sein,
will ich’s geduldig leiden.
Soll mir allhier des Lebens Tür
noch ferner offen stehen,
wie Du mich führst und führen wirst,
so will ich gerne gehen.
